Die Schriftkultur beeinflußte immer die gesellschaftliche Entwicklung. Sie führte im Mittelalter zur Buchdruckerkunst. Johannes Gutenberg perfektionierte die Buchdruckertechnik mit beweglichen Lerttern; Hans Lufft druckte 1534 die erste Luther-Bibel in Wittenberg und verhalf damit der Emanzipation des Individuums auf die Sprünge. Diese Emanzipation begann mit Martin Luthers Idee, dass sich das gläubige Individuum von der zentralen Autorität der katholischen Kirche lossagte und autonome Deutungen von Schrift und Erfahrung vollzog. Der/die Einzelne konnte anhand von Drucken eigenen Ideen formulieren und diese zeitversetzt anderen zur Verfügung stellen. Diese konnten sich wiederum davon absetzen, um andere, eigene zu entwickeln. So stieg der gesellschaftliche Komplexitätsgrad mit konkurrierenden Ideen, die über Massendrucke verteilt wurden und in die Entwicklung des Kapitalismus mündeten. Im Computerzeitalter kann durch die Verknüpfung von Computern im Internet jeder/jede zum Sender und Empfänger werden. Der "kollektive Individualismus" erreicht eine neue Spitze, die mit dem Buchdruck im Reformationszeitalter begann.
In dieser Entwicklung steht das Projekt BlinkenBible als intermedialer Versuch, das klassische Buchdruckzeitalter mit der verschwindenen Schrift des Computerzeitalters zu verweben, die zugeleich gespeichert wird. Dies soll eine kleine Animation verdeutlichen.
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